IAA 2015: ZF TRW zeigt Sicherheitssysteme als Basis für automatisiertes Fahren

Einer der absoluten Top-Trends auf der diesjährigen IAA in Frankfurt ist das (teil-)automatisierte Fahren. ZF TRW, nach der Übernahme von ZF durch die ZF Friedrichshafen AG hervorgegangene „Division Aktive & Passive Sicherheitstechnik“ bei ZF, sieht sich in einer starken Position, um auf diesem Markt eine wichtige Rolle zu spielen.

ZF TRW IAA 2015

Schließlich ist das Thema Sicherheit bei automatisierten Automobilanwendungen eines der wesentlichsten. ZF TRW nutzt hier die bereits bei aktuellen Sicherheitssystemen gewonnenen Erfahrungen, die Automobile automatisch abbremsen oder ausweichen lassen. ZF TRW entwickelt diese Funktionen schrittweise zu teil- und schlussendlich vollautomatisierten Fahrfunktionen weiter.

Dazu gehört zum Beispiel der Autobahnassistent, der bei Geschwindigkeiten von über 0 km/h automatisch lenkt, bremst und beschleunigt. Bei der Anwendung auf einer Fahrspur hält die Kombination aus adaptiver Geschwindigkeitsregelung und Spurführungsassistenz das Fahrzeug in der Spur und in einem festgelegten Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Ein System für den Einsatz auf mehreren Fahrspuren wird derzeit entwickelt, dessen 360-Grad-Umgebungserkennung auch automatisierte Überholvorgänge ermöglichen soll. Dieselbe Hardware-Konfiguration kann dann auch den Stauassistenten von ZF TRW für Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h realisieren.

„Das automatisierte Fahren bringt vielfältige Vorteile mit sich, aber die Grundlage für die Verbreitung dieser Technologien ist die Sicherheit. Denn solange sich Autofahrer nicht sicher fühlen, werden sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug nicht abgeben. Mit einem Produktspektrum, das sich zu 90 Prozent auf die Sicherheit konzentriert, bringt ZF TRW die Erfahrung und Expertise mit, um automatisierte Fahrfunktionen zu entwickeln, denen Fahrer, Insassen und andere Verkehrsteilnehmer vertrauen können. Auch wenn bis dahin noch einige Herausforderungen zu meistern sind, lassen sich schon heute mit der Einführung teilautomatisierter Systeme auf den Straßen weltweit die unmittelbaren Sicherheitsvorteile dieser bewährten Technologien erleben“, erklärte Peter Lake, Executive Vice President, Sales and Business Development bei ZF TRW.

ZF-TRW-Autobahnassistent
ZF TRW-Autobahnassistent, der bei Geschwindigkeiten von über 0 km/h automatisch lenkt, bremst und beschleunigt. Ein System für den Einsatz auf mehreren Fahrspuren wird derzeit entwickelt, dessen 360-Grad-Umgebungserkennung auch automatisierte Überholvorgänge ermöglichen soll. Dieselbe Hardware-Konfiguration kann dann auch den Stauassistenten von ZF TRW für Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h realisieren.

Bausteine für das automatisierte Fahren von ZF TRW

Sensoren

ZF TRW entwickelt derzeit die vierte Generation seiner Umgebungssensoren. Diese werden sowohl fortschrittliche Sicherheits- als auch automatisierte Fahrfunktionen deutlich erweitern. Die vorausschauenden Kameras der S-Cam4-Familie umfassen eine Monokamera mit kompaktem Gehäuse sowie die Premium-Version Tri-Cam4 mit drei Linsen für automatisierte Fahrfunktionen.

Der Radarsensor AC1000 von ZF TRW ermöglicht eine 360-Grad-Umgebungserkennung. Außerdem besitzt er einen fortschrittlichen Dual-Modus für niedrige und hohe Geschwindigkeiten, der je nach Fahrgeschwindigkeit automatisch umschaltet. Das einzigartige Modulations­verfahren des AC1000 sorgt dafür, dass bei niedrigem Tempo ein breiteres Sichtfeld zur Verfügung steht, während bei hohen Geschwindigkeiten eine hohe Reichweite beibehalten wird. Damit eignet sich das System für noch mehr Anwendungen.

Steuergeräte

Die zentrale Steuereinheit fungiert praktisch als Gehirn des Fahrzeugs. Sie fusioniert und verarbeitet die Informationen aus den Sensoren und aktiviert verschiedene Sicherheitsfunktionen für die Fahrzeuginsassen und andere Verkehrsteilnehmer. Die zweite Generation der Safety Domain ECU (SDE 2) von ZF TRW geht ab 2018 in Serie und spielt eine wesentliche Rolle für das automatisierte Fahren.

Aktuatoren (Bremsen und Lenkung)

Das integrierte Bremssystem (Integrated Brake Control – IBC) von ZF TRW ermöglicht eine hervorragende Bremsleistung und elektronische Stabilitätskontrolle. Gleichzeitig kann es dabei helfen, die wachsenden Anforderungen an Kraftstoff- und CO2-Effizenz zu erfüllen und unterstützt sowohl fortschrittliche Sicherheitssysteme wie automatische Notbremssysteme als auch automatisierte Fahrfunktionen. ZF TRW bringt sein IBC bei einem großen Fahrzeughersteller 2018 auf den Markt.

 ZF TRW hat zwei Varianten der elektrischen Servolenkung (Electrically Powered Steering – EPS) im Angebot: mit Zahnstangenantrieb (EPS Belt Drive) und mit Lenksäulenantrieb (EPS Column Drive). Im Vergleich zu herkömmlichen hydraulischen Zahnstangenlenkungen reduzieren diese Systeme den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs um drei bis vier Prozent. Wird die EPS mit Sensoren wie beispielsweise einer Kamera intergiert, kann sie ein Lenkmoment erzeugen, um das Fahrzeug in der Spur zu halten.

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