Schaeffler geht an die Börse

Der Automobilzulieferer Schaeffler geht an die Börse. Dies hat das Unternehmen jetzt bekannt gegeben. Der Mitteilung zufolge will Schaeffler bis zu 166 Millionen neue und bereits bestehende Vorzugsaktien bei institutionellen Investoren zu platzieren und die Aktien der Schaeffler AG am Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notieren zu lassen.

Schaeffler
Bild: Schaeffler

Die neuen und bestehenden Vorzugsaktien sollen im Rahmen eines Bookbuilding-Verfahrens institutionellen Investoren insbesondere in Europa und Nordamerika zum Kauf angeboten und breit gestreut werden. Von den bis zu 166 Millionen Vorzugsaktien stammen bis zu 100 Millionen aus dem Bestand der Schaeffler Verwaltungs GmbH, einer Holdinggesellschaft der Familie Schaeffler. Weitere 66 Millionen Stück resultieren aus einer Kapitalerhöhung der Schaeffler AG. Mit Abschluss der Transaktion wird ein Streubesitz in Höhe von rund 25 Prozent des Gesamtkapitals angestrebt.

„Die geplante Platzierung und Börsenzulassung von Vorzugsaktien der Schaeffler AG ist ein Meilenstein in der Geschichte unseres Unternehmens. Sie ist zugleich der letzte Baustein der Neuausrichtung unserer Kapital- und Unternehmensstruktur. Wir vollenden so das seit mehreren Jahren konsequent verfolgte Zweisäulenmodell mit einer strategisch ausgerichteten Holdinggesellschaft an der Spitze“, erläuterte Georg F. W. Schaeffler, Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der Schaeffler AG.

Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann, Gesellschafterin und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der Schaeffler AG, sagte: „Die Schaeffler Gruppe bleibt auch zukünftig ein Familienunternehmen. Als Gesellschafter übernehmen wir unverändert Verantwortung, damit sich unsere Unternehmensgruppe im Interesse unserer Kunden, Lieferanten und unserer vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich weiterentwickelt.“

Die Einnahmen aus der Platzierung sollen zur Reduzierung der Verschuldung sowohl auf Ebene der Schaeffler AG als auch auf Ebene der Schaeffler Holding verwendet werden. Ziel der Transaktion ist es, auf diesem Wege die Kapitalkraft der Schaeffler AG und der Schaeffler Holding-Gesellschaften nachhaltig zu stärken und so die Voraussetzungen zu schaffen, um den seit Jahren erfolgreichen profitablen Wachstumskurs der Schaeffer Gruppe fortzusetzen. Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, sagte dazu: „Wir haben die Schaeffler Gruppe und ihre Strukturen in den letzten Jahren schrittweise auf den Kapitalmarkt ausgerichtet. Der geplante Börsengang der Schaeffler AG ist ein strategischer Schritt, um die Verschuldung weiter zu reduzieren und die Kapitalstruktur zu verbessern. Wir verschaffen uns so noch mehr finanzielle Flexibilität, um zusätzliche Wachstumschancen zu erschließen.“

Die Schaeffler AG plant künftig und beginnend mit dem Jahr 2015 eine Dividende in Höhe von 25-35 Prozent des Jahresüberschusses an die Aktionäre auszuschütten. Neben der Reduzierung der Verschuldung durch die Einnahmen aus dem Börsengang sollen bei der Schaeffler AG bis 2018 weitere Schulden in Höhe von 1 Milliarde Euro aus dem operativen Cash Flow zurückgeführt werden.

Im ersten Halbjahr 2015 war der Umsatz währungsbereinigt um 4,9 Prozent bzw. um 12,4 Prozent inklusive Währungseinflüssen gestiegen. Ausgehend von einer in den Sommermonaten schwächer als erwarteten Marktentwicklung, vor allem im Automotive-Geschäft in China, rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2015 nunmehr mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent. Schaeffler rechnet weiter damit, im Gesamtjahr 2015 eine Profitabilität auf dem Niveau der ersten Hälfte des Jahres 2015 zu erreichen. Dabei sind Einmaleffekte, wie Kosten für die Transaktion und bereits angekündigte Restrukturierungsmaßnahmen in der Sparte Industrie, nicht berücksichtigt.

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