IAA 2015: Continental will Weg für Automatisiertes Fahren bereiten

Auch Automobilzulieferer Continental arbeitet an Systemen und Komponenten, die den Weg für das Automatisierte Fahren bereiten sollen. „Wir arbeiten an der Realisierung einer bezahlbaren Mobilität mit den drei Schwerpunkten: Null Unfälle im Straßenverkehr, saubere Luft und intelligentes Fahren mit zusätzlichem Komfort“, erklärte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart auf der IAA 2015 in Frankfurt.

Der entscheidende Schlüssel für „Null Unfälle“ sei das assistierte Fahren. Vertrauen in die Technologie ist aus Sicht von Continental die Basis für die Akzeptanz des Automatisierten Fahrens. „Die Akzeptanz des Automatisierten Fahrens steigt mit zunehmender Vertrautheit mit den Fahrerassistenzsystemen. Sie hängt auch davon ab, wie wir es schaffen, den Fahrer darüber informiert zu halten, was sein Auto als nächstes vorhat. Der Chauffeursknopf für das Automatisierte Fahren eröffnet mit Hilfe von Elektronik und Software zusätzliche Freiräume im Auto. Diese Freiräume kann man nutzen, muss es aber nicht zwingend tun. Die Verwendung unserer automatisierten Fahrfunktionen werden wir immer dem Fahrer überlassen. Unsere Fahrerassistenzsysteme schützen ihn auch ohne sie“, sagte Degenhart.

Continental Chauffeur-Button
Continental Chauffeur-Button

„Mit unserer Arbeit sind wir Wegbereiter des Vollautomatisierten Fahrens. Die Technologie dafür reift zusehends für die Fahrpraxis heran. Wir begrüßen daher die Einrichtung digitaler Testfelder, wie sie in verschiedenen Bundesländern beschlossen oder geplant sind. Jetzt wird es höchste Zeit für die Gesetzgeber, die juristischen Weichen für die Nutzung des Automatisierten Fahrens im Alltag zu stellen“, forderte Degenhart. „Denn bereits für das Hochautomatisierte Fahren – wie zum Beispiel auf Autobahnen als wichtigem Teilschritt – muss es einen gesetzlichen Rahmen geben, damit einem Fahrer erlaubt wird, die Fahrsituation nicht mehr durchgehend zu überwachen.“

Einige autonome und damit fahrerlose Fahrfunktionen sind bei Continental ebenfalls in Arbeit, vor allem mit Blick auf die Realisierung komfortabler Einparksysteme. Der Technologiekonzern zeigt auf der IAA das hierfür besonders praktische Surround View-Kamerasystem.

Vernetzte Fahrzeuge können über ihre Sensorik zahlreiche Informationen über veränderliche Ereignisse wie Staus, Unfälle, Ampelschaltungen, Warnbeschilderungen oder Fahrbahnzustand einsammeln und über das Internet an andere Verkehrsteilnehmer weitergeben. Nutzt man einen „Schwarm“  von miteinander vernetzten Fahrzeugen und akkumuliert und analysiert deren gesammelte Daten in Verkehrs-Großrechnern (Backend), entsteht daraus ein aktuelles und hochgenaues Bild des Straßennetzwerks und Verkehrsflusses. Dieses Bild dient speziell als Informationsquelle für andere Fahrzeuge, deren Assistenzsysteme oder andere Funktionen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit bei Continental ist die Effizienzsteigerung. Um dem steigenden Druck der strenger werdenden, äußerst anspruchsvollen Abgasvorgaben stand zu halten, braucht es den milden Hybrid mit 48-Volt-Bordnetz. „Er hat das Zeug zum ‚Volks-Hybrid‘, weil er ein Fünftel weniger Benzin verbraucht, relativ kostengünstig ist und in allen Fahrzeugklassen eingesetzt werden kann“, machte Degenhart die Vorteile deutlich. Continental startet 2016 mit der Serienproduktion in Europa, Asien und USA.

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