Eine Munitionsfabrik für Lettland, Panzer für Italien oder Artillerieminution für einen Kunden aus Osteuropa: Ja, Rheinmetall ist in erster Linie ein Rüstungskonzern. Und ebenfalls ja, die viel zitierte Zeitenwende beschert den Düsseldorfern Rekordumsätze im traditionellen Geschäft. Fast könnte man da übersehen, dass Rheinmetall seit Jahrzehnten auch im Automotive-Geschäft mitmischt und nach wie vor über einen Geschäftsbereich für Automobiltechnik verfügt. Nun gibt es wieder News aus dem Automobilbereich.
Schaltschütze von Rheinmetall für 450-Volt-Fahrzeuge
Das Unternehmen hat jetzt einen weiteren Serienauftrag aus dem Bereich der Elektromobilität erhalten. Ein renommierter US-amerikanischer Volumenhersteller für Pkw setzt künftig in einer neuen 450-Volt-Fahrzeugarchitektur auf Schaltschütze aus dem Hause Rheinmetall. Das Auftragsvolumen beläuft sich laut Unternehmensabgaben auf rund 60 Millionen Euro.
Was machen Schaltschütze?
Schaltschütze übernehmen in Elektrofahrzeugen sicherheitskritische Schaltfunktionen: Sie ermöglichen das zuverlässige Ein- und Ausschalten des Hochvoltsystems und sichern so den gefahrlosen und effizienten Fahrzeugbetrieb, insbesondere auch in Notsituationen wie Unfällen oder bei Kurzschlüssen im Fehlerfall.
Die Schaltschütze von Rheinmetall sollen skalierbar und technisch auch für 900-Volt-Plattformen nutzbar sein. Damit trägt Rheinmetall nicht nur unterschiedlichen Kundenanforderungen Rechnung und unterstützt die zügige Elektrifizierungsstrategie globaler Hersteller, sondern setzt auch die eigene Transformationsstrategie – weg vom konventionellen Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität – weiter um.
Rheinmetall Schaltschütze sollen mit geringem Gewicht und niedrigen Übergangswiderstände punkten
Die Rheinmetall Schaltschütze zeichnen sich nach eigenen Angaben durch ihr geringes Gewicht, niedrige Übergangswiderstände und damit minimierte Leistungsverluste aus. Sie kommen ohne leicht flüchtige Löschgase aus, wodurch die Herstellungskosten reduziert und eine gegenüber Wettbewerbsprodukten längere Lebensdauer ermöglicht werden sollen. Zugleich erlaube die spezielle technische Auslegung höhere Umgebungstemperaturen.

