Toyota Gazoo Racing GR GT3: GT3-Rennwagen auf Basis des GR GT

Mit dem GR GT3 entwickelt Toyota Gazoo Racing einen neuen GT3-Rennwagen, der auf der Architektur des Toyota GR GT aufbaut und die Anforderungen der FIA-GT3-Klasse erfüllen soll. Das Fahrzeug richtet sich an professionelle Fahrer und ambitionierte Privatpiloten und übernimmt laut Unternehmensangaben zentrale Konstruktionsprinzipien des straßenzugelassenen GR GT – von der Chassisstruktur bis hin zum V8-Twin-Turbo-Antrieb.

GT3-Klasse als Zielkategorie

Die GT3-Klasse ist die höchste Kategorie für Kundensportfahrzeuge, die auf Serienmodellen basieren. In ihr treten Hersteller, Profi-Teams und Privatmannschaften in internationalen Serien und Langstreckenrennen gegeneinander an. Der GR GT3 wurde von Toyota Gazoo Racing mit dem erklärten Ziel entwickelt, die FIA-GT3-Spezifikationen zu erfüllen und damit die Basis für den Einsatz in globalen GT-Meisterschaften zu legen.

Laut Toyota soll der GR GT3 als eigenständiger Rennwagen auftreten, gleichzeitig aber eng mit dem GR GT verwandt bleiben. Beide Fahrzeuge teilen wesentliche strukturelle Komponenten und Konstruktionsprinzipien, beispielsweise in Bezug auf Gewichtsverteilung, Fahrwerkslayout und Aerodynamik.

Gemeinsame Architektur mit dem GR GT

Der GR GT3 nutzt eine Karosseriestruktur, die so ausgelegt ist, dass viele Komponenten mit dem GR GT gemeinsam verwendet werden können. Dazu gehören ein Aluminium-Space-Frame-Chassis und eine niedrig montierte Doppelquerlenker-Aufhängung an Vorder- und Hinterachse. Dieses Layout soll einen niedrigen Schwerpunkt und eine hohe Steifigkeit gewährleisten – entscheidende Faktoren für die Fahrdynamik eines GT3-Fahrzeugs.

Beim Antrieb kommt ebenfalls ein 4,0-Liter-V8-Twin-Turbo zum Einsatz, der viele Bauteile mit dem Aggregat des GR GT teilt. Der Motor ist in Frontmotor-Position mit Hinterradantrieb verbaut. Detailunterschiede in der Auslegung des Antriebsstrangs sind wahrscheinlich, werden von Toyota derzeit aber nicht im Detail beschrieben. Stattdessen konzentriert sich die Kommunikation auf die gemeinsame technische Basis beider Modelle.

Driver-First-Philosophie im Rennbetrieb

Toyota betont, dass das „Driver-First“-Prinzip nicht nur für den GR GT, sondern ebenso für den GR GT3 gelten soll. Hintergrund ist, dass in GT3-Serien sowohl professionelle Werksfahrer als auch Amateurpiloten („Gentleman-Driver“) antreten. Das Fahrzeug muss daher eine breite Spanne an Fahrstilen und Erfahrungsniveaus unterstützen.

Nach Angaben des Herstellers fließen Fahreindrücke von Profifahrern sowie Rückmeldungen aus Testeinsätzen auf verschiedenen Strecken in die Entwicklung ein. Der GR GT3 wird dabei unter anderem auf dem Toyota Technical Center Shimoyama, dem Fuji Speedway und dem Nürburgring erprobt. Ziel ist es, ein Fahrzeug zu schaffen, das einerseits wettbewerbsfähig ist, andererseits aber auch ein gut beherrschbares Fahrverhalten bietet.

Entwicklungswerkzeuge aus dem Motorsport

Wie beim GR GT setzt Toyota Gazoo Racing auch beim GR GT3 auf Entwicklungswerkzeuge aus dem Motorsport. Fahrsimulatoren und Prüfstände, auf denen komplette Antriebssysteme getestet werden, sollen helfen, Fahrzeugbalance, Ansprechverhalten und Haltbarkeit bereits früh im Entwicklungsprozess zu optimieren. Im weiteren Verlauf werden diese Erkenntnisse mit Tests unter realen Bedingungen auf der Rennstrecke abgeglichen.

Hinzu kommt laut Toyota ein Fokus auf Wartungsfreundlichkeit und Temperaturmanagement – zwei zentrale Aspekte für Langstreckenrennen, in denen Standzeiten und thermische Belastungen über Sieg oder Ausfall entscheiden können. Konkrete Details zu Komponenten wie Bremsanlagen oder Reifen benennt Toyota im Zusammenhang mit dem GR GT3 derzeit noch nicht, verweist aber darauf, dass Synergien mit dem GR GT genutzt werden.

Kundensport und Supportprogramm

Toyota Gazoo Racing positioniert den GR GT3 als Fahrzeug für Kundensportteams „für alle, die gewinnen wollen“. Solche Formulierungen sind als Herstellerperspektive zu verstehen; konkrete Rennergebnisse oder Vergleichsdaten gibt es naturgemäß noch nicht, da sich das Fahrzeug in der Entwicklung befindet.

Parallel arbeitet Toyota an einem Supportsystem für Kundenteams. Dieses soll technischen Support, Teileversorgung und gegebenenfalls Engineering-Unterstützung umfassen. Details zu Umfang und Struktur dieses Programms stehen noch aus, sind aber entscheidend für die Attraktivität eines GT3-Fahrzeugs im umkämpften Kundensportmarkt.

Aktueller Stand und weitere Schritte

Der GR GT3 wurde – ebenso wie der GR GT – als Prototyp vorgestellt. Die technischen Daten, die Toyota bislang kommuniziert, sind Entwicklungsziele und keine homologierten Werte. Angaben zu Leistung, Fahrzeuggewicht und spezifischen Rennkonfigurationen werden erst im Zuge der weiteren Entwicklung und Homologation erwartet.

Toyota plant nach aktuellem Stand eine Markteinführung von GR GT und GR GT3 im Jahr 2027. Wie genau der GR GT3 in die verschiedenen GT3-Serien integriert wird und mit welchen Spezifikationen er antritt, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.

Bilder: Toyota

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