Ford hat eine sogenannte „Einsatzwagen-Warnung“ entwickelt – ein System, das helfen soll, Krankenwagen, Polizei- und Feuerwehrautos schnell zu orten und entsprechend zu reagieren.
Dass Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr im Einsatz sind, erkennt man bereits aus der Entfernung am typischen Sirenenklang. Das Martinshorn ist Bestandteil der so genannten Sondersignale – dazu gehören vor allem das blaue Blinklicht und das Einsatzhorn –, die dem übrigen Verkehr die Inanspruchnahme von Sonderrechten anzeigen. Der Versuch, beim Autofahren die Sirene akustisch zu lokalisieren, kann mitunter stressig sein. Schlimmer noch: Das Vorwärtskommen eines Rettungsfahrzeugs kann verzögert werden, wenn Autofahrer nicht schnell genug Platz schaffen, um eine Rettungsgasse zu bilden.
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Ford hat nun die so genannte „Einsatzwagen-Warnung“ entwickelt, die zusätzliche Sondersignale mittels Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation vom Krankenwagen, Feuerwehr- oder Polizeiauto direkt an die Autofahrer in der näheren Umgebung sendet, damit diese genau wissen, aus welcher Richtung die Sirene kommt und wie weit das Einsatzfahrzeug noch entfernt ist.
„Der Faktor Zeit spielt für Not- und Rettungsdienste eine entscheidende Rolle. Unsere Technologie könnte dazu beitragen, wertvolle Zeit zu gewinnen, indem es Autofahrern ermöglicht wird, die Situation vor Ort besser einzuschätzen und für die Einsatzfahrzeuge rechtzeitig Platz zu machen“, sagt Christian Ress, Supervisor, Automated Driving Europe, Ford Research and Advanced Engineering.
Ford hat die Einsatzwagen-Warnung dieser Tage bei einer vom „UK Autodrive“-Konsortium organisierten Veranstaltung in Coventry/Großbritannien vorgestellt. Die britische Regierung unterstützt „UK Autodrive“ mit 20 Millionen Pfund. Das Projekt befasst sich generell mit Themen rund um das vernetzte Fahren. Mitglieder des „UK Autodrive“-Konsortiums sind insgesamt 16 Technologie- und Automobil-Unternehmen – darunter Ford – sowie lokale Behörden und Forschungsinstitute.
„Durch die Kommunikation zwischen Fahrzeugen könnten wir schneller am Einsatzort sein“, sagt Peter Allington vom britischen West Midlands Fire Service.
Ford erprobt überdies mit dem „Kreuzungs-Assistent“ eine Technologie, die Fahrer im Bereich von Verkehrskreuzungen vor potenziellen Unfällen warnen soll. Der „Kreuzungs-Assistent“ sendet die Position des eigenen Fahrzeugs zu Fahrzeugen in der nahen Umgebung, die – sofern sie mit der gleichen Technologie ausgestattet sind – ihrerseits die Wahrscheinlichkeit eines Crashs berechnen. Ist das Risiko hoch, warnt das System automatisch die Fahrer, so dass diese nun frühzeitig reagieren und beispielsweise ihr Tempo verlangsamen können. Autofahrer könnten aber auch benachrichtigt werden, wenn ein Auto aus einer anderen Richtung eine rote Ampel ignoriert hat.
Bereits im vergangenen Jahr hat Ford bei einer „UK Autodrive“-Veranstaltung ebenfalls auf Basis von Fahrzeug-zu-Infrastruktur Kommunikation einen Ampelphasen-Assistent für das Autofahren bei „grüner Welle“ vorgestellt. Hierbei passen sich die Fahrer an eine – basierend auf Ampelphasen-Informationen – empfohlene Geschwindigkeit an, um die Chance auf eine „grüne“ Welle zu erhöhen. Die zum Einsatz kommende Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikationstechnologie warnte Fahrer zudem vor stark abbremsenden Fahrzeugen im vorausfahrenden Verkehr.
[Quelle, Bild: Ford]