Neben einem Vantage GT3 startet Aston Martin mit einem weiteren Rennwagen beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring am 19. und 20. Mai 2013. Der Aston Martin Rapide erhielt dafür ein Wasserstoff-Hybridsystem, das von dem österreichischen Unternehmen Alset Global entwickelt wurde.
Der Aston Martin Rapide S „Hybrid Hydrogen“ fährt mit einem 560 PS starken 6-Liter V12-Twin-Turbo an den Start. Das System ist so angelegt, dass der Rennwagen im reinen Benzinbetrieb bewegt werden kann, oder als Hybrid mit einem Gemisch aus Benzin und Wasserstoff oder allein mit Wasserstoff. Das Ziel ist klar: beide Partner wollen eine komplette Runde Nordschleife + Grandprix-Strecke allein mit Wasserstoff absolvieren – und das möglichst schnell.
Das Wasserstoff-Hybridsystem von Alset Global besteht aus einem Wasserstoffversorgungssystem, einem Wasserstofftank und einem speziellen Motormanagementsystem. Die Stärke dieser Wasserstoff-Hybridtechnologie liegt in der fahrsituationsabhängigen, flexiblen Steuerung des Verbrennungsprozesses. Es wird entweder reiner Wasserstoff, reines Benzin oder ein beliebiges Gemisch aus beiden Treibstoffen eingespritzt, um ein Optimum an Leistung, Beschleunigung und CO2-Reduktion zu erzielen.
Die vier Kohlefasertanks mit einem Inhalt von 3,23 kg Wasserstoff – zwei Tanks sind neben dem Fahrer untergebracht und zwei im Kofferraum – und das Wasserstoffsystem, das Alset und seine Partner entwickelt haben, wurden vom Deutschen Motorsport Bund (DMSB) freigegeben. Darüber hinaus soll der Einsatz des 6,0 Liter Motors zeigen, dass Motoren-Downsizing oder Elektrifizierung nicht die einzigen Wege sind, um niedrige Emissionen zu erreichen.
Aston Martin konnte für sein Projekt neben Alset Global weitere hochkarätige Partner gewinnen: Magna Steyr etwa lieferte den Speichertank und das Druckregelsystem. Gigatronik unterstützte bei der Umsetzung des Sicherheits- und Tanksteuerungskonzepts und entwickelte das H2-Steuergerät. Der TÜV SÜD hat das Sicherheitskonzept und die technische Umsetzung des Wasserstoffsystems geprüft und Linde wird den Wasserstoff und die Betankungsanlage für das Rennen zur Verfügung stellen.
Anders als Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen, benötigt die von Alset in den letzten acht Jahren entwickelte und patentierte Technologie keine flächendeckende Wasserstoff-Tankstellen-Infrastruktur. Die Einfachheit des Wasserstoff-Hybridsystems bedeute laut einer Pressemitteilung, dass nur minimale mechanische Änderungen an herkömmlichen Basismotoren vorgenommen werden müssen.
„Mit unserem Wasserstoff-Hybridsystem bieten wir einen praktikablen Weg, um die Wasserstoffwirtschaft zu realisieren“, sagt Jose Ignacio Galindo, CEO bei Alset Global. “Wir ermöglichen eine einzigartige, saubere Lösung für das Premium- und Leistungssegment und zeigen, dass Umweltfreundlichkeit nicht zu Lasten von Fahrvergnügen und Emotionen gehen muss. Unser System hat die höchste Leistungsdichte aller bisher gebauten Wasserstoff-Autos. Die Technologie ist mit fast allen aktuellen Verbrennungsmotoren kompatibel und damit die erschwinglichste und einfachste Option.“
[Bild: Aston Martin]