CES 2017: BMW zeigt Technologien für das automatisierte und vernetzte Fahren

Auf der Consumer Electronics Show (CES) 2017 in Las Vegas präsentiert BMW zahlreiche Neuerungen, Weiterentwicklung und technische Innovationen auf den Gebieten automatisiertes Fahren, intelligente Vernetzung und Interieur.

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Die beim automatisierten Fahren, bei der intelligenten Vernetzung sowie bei den Anzeige- und Bediensystemen erzielten Fortschritte sind eng miteinander verknüpft. Auch BMW hat in diesen Bereichen in den letzten Jahren  zukunftsfähige Systeme und Technologien entwickelt. Dies gilt für die in den aktuellen Modellen der Marke verfügbaren Fahrerassistenzsysteme, für den digitalen Mobilitätsassistenten BMW Connected sowie für die ebenso intuitive wie flexible Bedienung mittels Head-Up Display, BMW iDrive, Sprachsteuerung und BMW Gestiksteuerung.

Bei BMW ist man sich sicher: „Permanenter Fortschritt auf dem Weg zum automatisierten Fahren führt zu einer Entlastung des Fahrers und bietet ihm neue Freiheiten bei der Nutzung der im Fahrzeug verbrachten Zeit. Zugleich schafft die intelligente Vernetzung zwischen Fahrzeug, Fahrer und Umgebung zusätzliche Möglichkeiten, diese Zeit effizient, kreativ und erlebnisreich zu gestalten.“

Die personalisierte Fahrt der Zukunft.

Mit der auf der CES 2017 am Beispiel eines Prototypen auf Basis der neuen BMW 5er Limousine präsentierten vernetzten und personalisierten Fahrt soll die Schwelle zum hochautomatisierten Fahren aufgezeigt werden. Damit kann man auf definierten Streckenabschnitten neben der Längs- auch die Querführung vollständig dem System überlassen und sich anderen Tätigkeiten zuwenden. Die Sensorik und die Regelungstechnik, die es ermöglichen sollen, nicht nur das Beschleunigen und Bremsen an das System zu delegieren, sondern über längere Zeit hinweg auch die Hände vom Lenkrad zu lassen, basieren auf einer weiterentwickelten Prototypenlösung der schon heute in Serienfahrzeugen eingesetzten Fahrerassistenzsysteme.

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Der persönliche, digitale Mobilitätsassistent BMW Connected.

Mit BMW Connected steht seit Frühjahr 2016 eine digitale Plattform zur Verfügung, auf die der Kunde nicht nur in seinem BMW, sondern auch auf einer Vielzahl von Endgeräten außerhalb des Fahrzeugs zugreifen kann. So wird die Mobilitätsplanung mehr oder weniger nahtlos in den digitalen Lifestyle des Nutzers integriert, um ihn sowohl im Fahrzeug als auch außerhalb zu unterstützen. Das Konzept von BMW Connected und der Open Mobility Cloud wurde erstmals auf der CES 2016 vorgestellt. Bereits im März 2016 erfolgte die Markteinführung in den USA, seit August 2016 ist BMW Connected auch in Europa und seit dem vierten Quartal 2016 in China verfügbar.

Auch das auf der CES 2016 als Forschungsanwendung präsentierte System Remote 3D View gelangte laut BMW „in Rekordzeit“ zur Serienreife. Durch die Kombination des Fahrerassistenzsystems Surround View mit der über BMW Connected realisierten Vernetzung wird es möglich, eine dreidimensionale Ansicht des Fahrzeugs und seiner Umgebung über eine Mobilfunkverbindung auf das Smartphone des Fahrers zu übertragen. Der Service, mit dem sich aus beliebiger Entfernung ein Blick auf das geparkte Fahrzeug werfen lässt, ist bereits mit der Markteinführung der neuen BMW 5er Limousine im Februar 2017 erstmals in einem Serienmodell verfügbar.

Intelligente Vernetzung

Auf der CES 2017 zeigt BMW, welche digitalen Services zukünftig beim automatisierten Fahren für die Optimierung der persönlichen Tagesgestaltung sorgen können. Dazu gehören weitreichende Informationen über entlang der befahrenen Strecke sichtbare Orte oder Gebäude, die mit BMW Augmented Gesture Control, einer neuen Art der Gestensteuerung, etwa durch das Zeigen auf ein Gebäude, abgerufen werden können. Darüber hinaus ergänzt eine intelligente Sprachsteuerung das vernetzte Fahrerlebnis. BMW Connected passt sich den von dem Kunden im täglichen Umgang genutzten Sprachassistenten an und bringt diese in das Fahrzeug. So wird auf der CES 2017 ein visionäres Konzept mit Microsoft Cortana im Fahrzeug präsentiert. Der sprachgesteuerte persönliche, digitale Assistent, der bisher am PC zu Hause und via Smartphone genutzt werden kann, wäre in der Zukunft auch im BMW-Fahrzeug abrufbar. So erinnert BMW Connected während der Fahrt an einen anstehenden Termin, zu dem noch kein Ort festgelegt wurde, und via Cortana kann eine passende Restaurantempfehlung vorgeschlagen und ein Tisch reserviert werden.

In der Zukunft von BMW Connected werden unterwegs auch Lieferungen ermöglicht. So kann über die Integration von Amazon Prime Now, das über die Open Mobility Cloud in alle Endgeräte des Nutzers auch im Fahrzeug eingebunden ist, online auf dem Weg eine Lieferung bestellt werden. Der Service En-Route-Delivery wird auf der CES 2017 in Zusammenarbeit mit Amazon Prime Now präsentiert.

Ein weiteres Beispiel dieser Kooperation ist der sogenannte BMW Passenger Mode. BMW Connected weiß aufgrund der Route, wann das Fahrzeug in den automatisierten Fahrzustand übergehen wird und der Fahrer Zeit hat, um beispielsweise Amazon Prime Video zu nutzen. In diesem Modus passt sich das Fahrzeug an die aktuelle Situation der Insassen an. Sobald die Mitfahrer auf den Rücksitzen ein Video starten, werden die Innenbeleuchtung gedimmt und die Sonnenschutz-Rollos geschlossen.

Innovative Technologien für ein konsequent weiterentwickeltes Bedienkonzept.

Die zusätzlichen Möglichkeiten und Herausforderungen des vollautomatisierten Fahrens berücksichtigt die von BMW auf der CES 2017 gezeigte Skulptur BMW i Inside Future. BMW i Inside Future zeigt, dass individuelle Bedürfnisse und gemeinsame Erlebnisse künftig nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen. Darüber hinaus zeigt BMW mit BMW HoloActive Touch eine eigene Interpretation der Zukunft des Anzeige- und Bedienkonzepts im Fahrzeug.

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Im Concept Car BMW i Vision Future Interaction wurde bereits auf der CES 2016 das System Air Touch präsentiert, das es ermöglicht, ein Panoramadisplay ganz ohne Berührung und dennoch im Stil eines Touchscreens zu bedienen. Jetzt folgt die Weiterentwicklung dieses Systems. BMW HoloActive Touch vereint die Vorzüge des BMW Head-Up Displays, der BMW Gestiksteuerung und der direkten Bedienbarkeit eines Touchscreens. Kombiniert mit revolutionärer Technologie soll dies für ein vollkommen neues Bedienerlebnis im Fahrzeuginterieur der Zukunft sorgen. Die innovative Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug besteht aus einer freischwebenden Anzeige im Bereich oberhalb der Mittelkonsole, die sich mit dem Finger direkt bedienen lässt, und einer Ultraschallquelle, die taktile Rückmeldungen zu der Eingabe aussendet – beides ohne tatsächliche Berührung einer Bedienoberfläche.

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BMW Connected Window: Digitaler Touchpoint.

Der permanent erweiterte Funktionsumfang von BMW Connected orientiert sich nach BMW-Angaben an dem Gedanken, dass die fortschreitende Digitalisierung sowohl unterwegs als auch zu Hause zu einer umfassend und präzise auf individuelle Bedürfnisse abgestimmten Vernetzung aller Lebensbereiche führt. Dabei werden unterschiedliche digitale Touchpoints genutzt, in die sich BMW Connected über die Open Mobility Cloud nahtlos integriert. Die Möglichkeiten, die sich daraus für eine jederzeit personalisierte und intelligente Erweiterung des digitalen Lebensstils ergeben, illustriert BMW auf der CES 2017 am Beispiel der Vision eines Fensters. Das BMW Connected Window vereint alle relevanten Informationen der täglichen Mobilitätsplanung; ein virtuelles Fenster, das mit Hilfe der Open Mobility Cloud digitale Funktionen für die tägliche Planung und zahlreiche weitere Bereiche der individuellen Lebensgestaltung bietet.

Der digitale Touchpoint BMW Connected Window soll die vielfältige Funktionalität von BMW Connected in das digitale Leben zu Hause holen und die für die individuelle Mobilitätsplanung erforderlichen Aktivitäten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort ins Blickfeld des Nutzers rücken. Dank der Vernetzung mit BMW Connected soll damit der Austausch von Informationen und Kontakten, die persönliche Mobilitätsagenda und die Auswahl von Infotainmentangeboten nicht nur im Fahrzeug und auf dem Smartphone, sondern auch auf einem Großbildschirm in den eigenen vier Wänden organisiert werden. Die Bedienung mittels Gestiksteuerung erfolgt dabei intuitiv nach dem Muster von Touchscreens, jedoch ohne Berührung des Bildschirms.

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