Der Engineering-Dienstleister IAV stellt auf der Consumer Electronics Show CES 2017 in Las Vegas seine neuesten Lösungen für das vernetzte Fahren vor.
Bereits im Vorfeld der Elektonik-Messe hat IAV zahlreiche Partnerschaften in der IT- und Automobilbranche aufgebaut, um sein Know-How im Bereich der Cloud-basierten Datenlösungen zu erweitern.
Vernetzte Cloud-Lösungen: Seat Leon „Cloud Car“
So hat sich IAV mit Hewlett Packard Enterprise (HPE) zusammengetan, um einen Seat Leon Cupra „intelligent“ zu vernetzen. Der zum „Cloud Car“ umgerüstete Cupra kann direkt mit dem Fahrer und anderen Verkehrsteilnehmern im Umfeld kommunizieren. Auf dem Messestand von IAV haben Besucher die Gelegenheit, die Eigenschaften des Fahrzeugs kennenzulernen und über ein Tablet das Fahrzeug zu steuern. Wenn die Teilnehmer ihre Runde absolviert haben, erstellt HPE eine Momentaufnahme der Gesamtleistung von Fahrzeug und Fahrer anhand der aus der Cloud empfangenen Daten. Die personalisierten Fahrtdaten werden dann direkt vom Cloud Car übertragen und auf dem mobilen Endgerät des Fahrers über WhatsApp oder E-Mail zur Verfügung gestellt.
Neben den Systemen zum autonomen Fahren hat das Cloud Car biometrische Sensoren zu bieten, die bestimmte Fahrzeugfunktionen an die Bedürfnisse der Insassen anpassen. Diese Sensoren machen die Fahrt angenehmer, indem sie die Sitzeinstellung, Beleuchtung und Infotainment-Bedürfnisse jedes Fahrzeuginsassen konfigurieren.
Der Schwerpunkt des Messeauftritts liegt auf dem personalisierten und vernetzten Fahrerlebnis. IAV beleuchtet hier auch auch die Frage der Sicherheit während der Fahrt. Das Cloud Car ist laut IAV-Angaben mit einem eigens entwickelten universellen Steuergerät (Universal Control Unit – UCU) „für erhöhte Datensicherhei“t ausgestattet. Das UCU zeige, wie ein Auto, das sich drahtloser Verbindungen wie WLAN, LTE und Bluetooth bedient, vor Hackerangriffen geschützt werden kann.
Über eine zusätzliche Anwendung können die Besucher zwischen verschiedenen Sicherheitssimulationen wählen, die die Aspekte Datenauthentizität, -integrität, -verfügbarkeit und -schutz behandeln. Die Demonstration mit dem Cloud Car verdeutlicht eindrücklich, wie die persönliche Mobilität und das autonome Fahren über die Cloud nahtlos in die digitale Welt eingebunden werden können.
„Wir freuen uns, die Partnerschaften und Lösungen vorstellen zu können, die wir durch die Entwicklung der künftigen Mobilitäts-, Sicherheits- und Fahrzeugvernetzungslösungen aufgebaut haben“, berichtet Andy Ridgway, CEO von IAV Inc. in den USA. „Die CES bietet uns die Chance, unsere wertvollen, strategischen Kooperationen wie die Partnerschaft mit HPE auf internationaler Ebene zu zeigen. Wir beginnen gerade erst zu realisieren, wie IT- und Automobilunternehmen erfolgreich zusammenarbeiten können, um intelligente Verkehrssysteme weiterzuentwickeln.“
Fahrzeugkomfort und -vernetzung
Im Rahmen eines komplexen Vernetzungsansatzes haben HPE und IAV in einem BMW i3 hochentwickelte Fahrerassistenzsysteme umgesetzt. Die IoT-Plattform („Internet-Of-Things“) von HPE kann alle Systeme und Sensoren des Fahrzeugs über die bidirektionalen Gateways vernetzen und steuern. Dank der Lösung kommuniziert der BMW i3 über zahlreiche Schnittstellen mit Umgebungssystemen und bewältigt große Datenmengen, die die Fahreffizienz erhöhen sollen.
“Autos müssen heute mehr denn je untereinander, mit der städtischen Infrastruktur, mit dem Zuhause und neuen vernetzten Diensten verbunden sein, die die Verkehrssicherheit und Lebensqualität erhöhen und uns Zeit sparen”, erklärt Nigel Upton, der bei HPE für die Universal IoT Platform verantwortlich ist. „Die neuen verbesserten Mobilitätsdienstleistungen sind die Spitze des Eisbergs und vermitteln unseren Kunden nur einen kleinen Eindruck dessen, was sie in Zukunft erwarten dürfen. IAV und HPE haben die nötige Leidenschaft für das Engineering, um die Zukunft zu gestalten, und wir freuen uns über unseren gemeinsamen Messeauftritt mit IAV auf der CES.“
AutoMotive MarketPlace
Komfort und Zeitersparnis gewinnen für das Fahrerlebnis zunehmend an Bedeutung. IAV positioniert sich deshalb weiter als Vorreiter in Sachen Fahrzeugvernetzung. Dazu arbeitet das Unternehmen mit dem Partner Concardis zusammen, einem der führenden europäischen Paymentdienstleister. Die Partner zeigen einen sicheren und einfachen Weg auf, um unterwegs Einkäufe zu erledigen und Transaktionen abzuwickeln. Auf der CES machen IAV und Concardis das Auto zum digitalen Marktplatz: Der Fahrer kann Wünsche in der Cloud hinterlegen, die Bestellung vom Fahrersitz aus erledigen und die Waren sofort abholen – Just While Driving.
Der AutoMotive MarketPlace gleicht die Kundenwünsche mit aktuellen Angeboten lokaler Einzelhändler in der Umgebung und entlang der Strecke ab – unabhängig vom Standort. Das System macht auf passende Angebote aufmerksam. Spontane Wünsche werden einfach während der Fahrt per Spracheingabe geäußert und in wenigen Minuten navigiert das Auto direkt zum nächsten Händler. Die abgesicherte Zahlung ist bereits über einen integrierten Zahlungsdienstleister erfolgt und minimiert die Warte- und Abholzeiten im Geschäft. Der AutoMotive MarketPlace ist in das Fahrzeug integriert, sodass die Benutzung sicher, intuitiv und rechtmäßig während der Fahrt erfolgen kann. Messebesucher haben die Möglichkeit, den AutoMotive MarketPlace in einem Demofahrzeug zu erleben.
Außerdem zeigt IAV im zweiten Jahr in Folge gemeinsam mit seinem Partner NetRange vernetzte Echtzeit-Entertainment-Lösungen, die derzeit für die Serie vorbereitet werden. Beim Messeauftritt steht OS.CAR im Vordergrund – eine digitale Plattform, die sich mühelos in jedes Fahrzeug integrieren lässt und ein umfangreiches Entertainment-Angebot für den Fahrer und die Mitfahrer anbietet.
„Angesichts der Bandbreite des technologischen Fortschritts und der steigenden Nachfrage nach voll autonom fahrenden Fahrzeugen werden wir uns auch weiterhin als weltweit agierender Akteur der Automobilbranche positionieren“, erklärte Kurt Blumenröder, Geschäftsführer und CEO von IAV. „Mit unserem Auftritt auf der CES verdeutlichen wir, dass wir ein breites Kompetenzspektrum für das autonome Fahren bieten, das vom anfänglichen Konzept und darüber hinaus reicht und seinesgleichen sucht.“
[Quelle, Foto: IAV]