Das japanische Unternehmen Murata, Marktführer im Bereich der Keramikkondensatoren, hat sein Produktprogramm um Hochtemperaturkondensatoren bis 200° C erweitert.
Keramikkondensatoren haben derzeit eine Hitzeresistenz von 150°C. In jüngster Zeit gibt es zunehmend Forderungen nach einer Erweiterung des Temperaturbereiches. Murata kommt diesen Wünschen mit der Entwicklung von Produkten nach, die eine erhöhte Zuverlässigkeit selbst bei hohen Temperaturen – etwa in Motorräumen – aufweisen sollen.
“Vor zwei, drei Jahren”, erinnert sich ein Murata-Vertriebsingenieur zurück, „erhielten wir Anfragen von hochrangingen Herstellern für eine höhere Temperaturbeständigkeit.“ Von Kunden, die Elektroniksysteme und -komponenten für das Motormanagement herstellen, wurden die Forderungen nach Bauteilen mit einer Hitzebeständigkeit von 190°C bis 200°C statt der üblichen 125°C bis 150°C immer zahlreicher.
Bisherige Produkte, die eine Hitzeresistenz von bis zu 150°C vorweisen, beruhen auf Silber-Palladium (AgPd) Außenelektroden. Allerdings können diese Elektroden bei der Anwendung unter sehr hohen Temperaturen Korrosionsschäden und Kurzschlüsse erleiden. Um diese Probleme zu beseitigen, wurden die neuen Produkte palladiumbeschichtet (NiPd), und können daher gezielt bis zu 200°C standhalten, wie Murata betont. In der „GCB“-Serie der monolithischen Keramikkondensatoren (MLCC) sind Muratas Hochtemperaturlösungen nun erhältlich.
“Derzeit erhalten wir Anfragen zur GCB Serie für umfassende Sensorsysteme, die in Motoren, Pedalen, Drosseln und Stellantrieben genutzt werden“, sagt ein Murata-Sprecher. „Wir bekommen sehr positive Rückmeldungen von unseren Kunden, die uns berichten, dass sie nun mit der höheren Hitzeresistenz neue Layouts für ihr Automobil entwerfen können, die vorher nicht möglich waren.“
Durch die langen Entwicklungs- und Freigabezyklen wird es noch einige Jahre dauern, bis der Endnutzer die Früchte dieser Entwicklungen sehe, so ein Murata-Ingenieur.