Fußgängerschutz: Sicherheitsniveau von SUV soll sich laut ADAC verbessert haben

Euro-NCAP-Crashtest - Volvo XC90

SUV und Geländewagen erfreuen sich bei deutschen Autofahrern nach wie vor größter Beliebtheit. Doch in puncto Fußgängerschutz waren die  Schwergewichte bisher oft verbesserungswürdig. Nach einer aktuellen Auswertung der ADAC-Unfallforschung sind die Fahrzeuge mittlerweile offenbar besser als ihr Ruf: Das Sicherheitsniveau von SUV und Geländewagen hat sich beim Fußgängerschutz an die Kompaktklasse angenähert, so das Fazit des Autombilclubs. Für seine Studie hatte der ADAC unter anderem die Ergebnisse der aktuellen Euro NCAP-Prüfverfahren ausgewertet.

Für die positive Entwicklung sind demnach vor allem Verbesserungen der passiven Sicherheit verantwortlich. Dazu gehört, dass die Materialien im Frontbereich „weicher“ geworden sind und sie die Aufprallenergie besser aufnehmen. Zudem haben Motorhaube, Kühler- sowie Stoßfängerbereich weniger Kanten, was sich ebenfalls günstig auf die Schwere möglicher Verletzungen auswirkt.

Dennoch sind SUV aufgrund ihrer Größe und Geometrie nach wie vor grundsätzlich problematisch für den Fußgängerschutz. Fußgänger prallen bei Unfällen immer noch gegen harte Strukturen wie die Haubenvorderkante oder das Motorhaubenschloss. Vor allem kleinere Personen, etwa Kinder, können hier besonders schwer verletzt werden. Und auch der Aufprall auf der Straße wird von der Fahrzeugform beeinflusst. Fußgänger, die von einem SUV angefahren werden, stürzen häufig deutlich ungünstiger, weil sie beim Zusammenstoß heftiger weggestoßen werden, stellt der ADAC fest.

Generell sinken bereits ab 45 km/h bis 50 km/h die Überlebenschancen bei Fußgängerunfällen dramatisch. Deshalb sollte nach Meinung des ADAC auch die aktive Sicherheit noch stärker in den Fokus der Hersteller rücken. Fahrerassistenzsysteme, die frühzeitig Fußgänger erkennen, den Fahrer warnen und den Wagen automatisch abbremsen, können Zusammenstöße vermeiden, aber auch die Aufprallgeschwindigkeit vermindern und so die Unfallfolgen deutlich abmildern. Ab 2016 fließen solche Systeme in die Bewertung von Euro-NCAP-Prüfverfahren ein.

Übersicht zu aktuellen ADAC Crashtests.

[Quelle: Auto-Medienportal, Bild: Euro-NCAP]

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