Assistenzsysteme wie Traktionskontrollen oder Berganfahrhilfen sind auch im Motorrad auf dem Vormarsch. Die erforderlichen fahrdynamischen Daten für diese Funktionen liefert der Schräglagesensor SU-MM5.10 von Bosch. Er erfasst die Längs-, Quer- und Vertikalbeschleunigung des Motorrads während der Fahrt und errechnet daraus die Gier- und Rollrate des Motorrads. Diese Sensorinformationen sind die Basis, um das Motorradfahren noch sicherer, komfortabler und zugleich dynamischer zu machen. Die Sensorgeneration ist Ende 2012 in der KTM 1190 Adventure und Adventure R erstmals in Serie gegangen.
Der Schräglagesensor legt die erfassten und errechneten Daten auf den CAN-Bus. So können sie für zahlreiche Sicherheits- und Komfortfunktionen im Motorrad wie beispielsweise Traktionskontrolle, Kurvenlicht, Launch-Control und Wheelie-Begrenzung genutzt werden. Auch kurz vor dem Serienstart stehende oder künftige Funktionen wie Kurven-ABS, Sturzerkennung, und eine semiaktive Fahrwerksregelung lassen sich mit den Sensorwerten umsetzen.
Im Vergleich zum Vorgängermodell konnten beim Sensor SU-MM5.10 Baugröße, Gewicht und Stromverbrauch weiter reduziert werden. Er wiegt mit nur 40 Gramm rund 60 Prozent weniger als sein Vorgänger und ist deutlich kleiner. Somit sind die Motorrad-Hersteller noch flexibler in der Fahrzeugkonstruktion. Durch neue mikromechanische Bauelemente in MEMS-Technologie (Micro-Electro-Mechanical Systems) verbraucht der Fühler mit integrierter Auswerteelektronik nur 65 Milliampere Strom. Er kann sowohl mit einem Motorrad-ABS von Bosch als auch mit Systemen von Drittanbietern kombiniert werden. Ebenso kann auf Kundenwunsch die Berechnung von Schräglage- und Nickwinkel in einem externen Steuergerät erfolgen. Dafür liefert der Schräglagesensor die notwendigen 5D-Werte für modellspezifische Sicherheits- und Komfortfunktionen.
Für die Modelle KTM 1190 Adventure und Adventure R liefert Bosch neben dem Schräglagesensor das Motorrad-ABS mit Offroad-Regelung und die Traktionskontrolle. Vom Modelljahr 2014 an ist die Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC von Bosch an Bord.
[Bilder: Bosch]