Mit einer Rundenzeit von 6:56,294 Minuten hat der neue Porsche 911 GT3 (Modelljahr 2025) auf der Nürburgring-Nordschleife einen neuen Rekord für straßenzugelassene Serienfahrzeuge mit manuellem Getriebe aufgestellt. Möglich wurde dies durch gezielte technische Weiterentwicklungen – nicht durch eine höhere Motorleistung.
Fahrdynamik-Optimierung ohne Leistungszuwachs
Während viele Rekordfahrzeuge durch mehr PS glänzen, ging Porsche beim neuen 911 GT3 einen anderen Weg. Der 375 kW (510 PS) starke Saugmotor bleibt gegenüber dem Vorgänger unverändert. Stattdessen liegt der Fokus auf einem fein abgestimmten Zusammenspiel aus Fahrwerk, Getriebeübersetzung, Aerodynamik und Bereifung.
Zum Einsatz kamen straßenzugelassene Michelin Pilot Sport Cup2 R Reifen in der Dimension 255/35 ZR20 vorne und 315/30 ZR21 hinten. Ergänzt wird das Setup durch ein konventionelles Sperrdifferenzial sowie eine um acht Prozent kürzere Gesamtübersetzung – eine Maßnahme, die die Beschleunigungswerte spürbar beeinflusst und gleichzeitig die Traktion auf dem kurvenreichen Kurs verbessert.
Vergleich mit Vorgängern und Wettbewerbern
Der neue GT3 unterbietet den Vorgänger mit PDK-Getriebe um über drei Sekunden und lässt auch einen deutlich leistungsstärkeren Wettbewerber hinter sich – mit einem Vorsprung von über neun Sekunden. Damit ist er der bislang schnellste handgeschaltete Serienwagen auf der Nordschleife.
Fahrverhalten und Fahrerfeedback
Am Steuer des Rekordfahrzeugs saß Porsche-Markenbotschafter Jörg Bergmeister. Er beschreibt das Fahrverhalten so:
„Der neue 911 GT3 vermittelt am Limit noch mehr Vertrauen als das Vorgängermodell. Ich bin in fast jeder Kurve schneller unterwegs gewesen.“
Bergmeister hebt insbesondere die Fahrwerksüberarbeitung hervor, die vom GT3 RS inspiriert ist. Sie sorgt für mehr Stabilität auf Bodenwellen und beim Überfahren von Curbs – Faktoren, die auf der Nordschleife entscheidend sein können.
Technik für die Straße und die Rennstrecke
Der neue GT3 wurde mit dem optionalen Weissach-Paket getestet, das unter anderem eine gewichtsoptimierte Ausstattung mit CFK-Komponenten umfasst. Der Rekord verdeutlicht: Auch in einer zunehmend elektrifizierten Automobilwelt gibt es noch Raum für klassische Sportwagenkonzepte mit Handschaltung, ambitionierter Fahrwerksabstimmung und konsequenter Technik-Feinarbeit.
Für Technikinteressierte bietet die Weiterentwicklung des GT3 ein anschauliches Beispiel dafür, wie Optimierungen im Detail zu signifikanten Leistungssteigerungen führen können – selbst ohne mehr Motorleistung.
Bilder: Porsche AG