Seit den 80er Jahren gehört der Motorsport zur festen Säule bei Audi. Der Rallyesport ebnete ab 1982 den Weg für die erfolgreiche Einführung des „quattro“-Antriebs. Seitdem positionieren die Ingolstädter ihre Marke und ihre Innovationen regelmäßig im Motorsport. Ein Blick auf 36 Jahre Motorsport bei Audi.
Die Erfolgsstory begann mit dem Audi quattro im Rallyesport
Wenn man die Ära vor dem Zweiten Weltkrieg einschließlich der legendären Grand-Prix-Rennwagen der Auto Union in den 1930er-Jahren ausklammert, begann die Motorsport-Geschichte der AUDI AG mit dem Audi quattro. Die überlegenen Siege und zwei Marken- sowie zwei Fahrertitel mit dem „Ur-quattro“ in der Rallye-Weltmeisterschaft zwischen 1982 und 1984 waren ein wichtiger Faktor für den Markterfolg des quattro-Antriebs.
quattro auch auf der Rundstrecke siegreich
Nachdem Audi den Rallye-Sport auf den Kopf gestellt und den Pikes Peak (USA) mit dem Sport quattro dreimal in Folge in Rekordzeit gestürmt hatte, machte Audi den quattro-Antrieb auch auf der Rundstrecke salonfähig: zunächst mit dem Audi 200 quattro und dem Audi 90 quattro IMSA-GTO in den USA, 1990 und 1991 mit zwei Meistertiteln für den Audi V8 quattro in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) – und schließlich auch mit dem A4 bei den seriennahen Super-Tourenwagen. 1996 gewann der Audi A4 quattro Meistertitel in sieben Ländern. Zwischen 2012 und 2016 kehrte der Allradantrieb als e-tron quattro auf die Rennstrecke zurück.
Audi R8 erfolgreichster Le-Mans-Sportwagen der Neuzeit
Nach der Verbannung des überlegenen quattro-Antriebs aus dem Tourenwagen-Sport wechselte Audi zu den Sportprototypen und untermauerte auch in dieser Motorsport-Kategorie 18 Jahre lang seinen Slogan „Vorsprung durch Technik“. Beim Debüt in Le Mans, dem härtesten Langstrecken-Rennen der Welt, gelang Audi 1999 mit Platz drei auf Anhieb der Sprung auf das Siegerpodest. In den folgenden Jahren war der Audi R8 eine Klasse für sich. Audi schaffte von 2000 bis 2002 einen historischen Hattrick, auch dank der ab 2001 erstmals eingesetzten TFSI-Technologie, die später ihren Weg in die Serienfertigung fand. 2004 und 2005 holten Kundenteams in Le Mans zwei weitere Gesamtsiege für Audi. Seinen Platz in der Motorsport-Geschichte sicherte sich der R8 mit insgesamt 63 Siegen in 80 Sportwagen-Rennen.
Titelgewinne nach Rückkehr in die DTM
Nach dem Sieg von Laurent Aiello 2002 mit dem Abt-Audi TT-R kehrte Audi 2004 werksseitig in die DTM zurück und holte mit Mattias Ekström auf Anhieb den Titel. Auch 2007 triumphierte der Schwede, 2008 und 2009 jeweils Timo Scheider – damit gelang Audi als erstem und bisher einzigem Automobilhersteller in der DTM-Geschichte ein Titelhattrick. Martin Tomczyk komplettierte die Erfolgsstory des Audi A4 DTM in der Saison 2011 mit einem weiteren Titelgewinn – dem insgesamt fünften für den Audi A4 DTM. 2013 holte Mike Rockenfeller mit dem Audi RS 5 DTM den insgesamt neunten DTM-Titel für Audi.
Pionierleistungen mit TDI-Technik
Eine Pionierleistung und gleichzeitig einen neuerlichen Beweis für „Vorsprung durch Technik“ demonstrierte Audi mit der TDI-Technologie: Der neu konzipierte Audi R10 TDI triumphierte 2006 als erster Rennsportwagen mit Dieselantrieb bei den legendären 24 Stunden von Le Mans. Insgesamt setzte sich die TDI-Technologie acht Mal in Le Mans durch. 2007 und 2008 siegte Audi mit dem R10 TDI erneut an der Sarthe. Zudem gewann Audi mit dem Diesel-Rennwagen dreimal in Folge die American Le Mans Series und 2008 auch die europäische Le Mans Series. Mit dem R15 TDI feierte Audi 2010 einen Dreifachsieg im schnellsten Le-Mans-Rennen aller Zeiten und stellte damit einen neuen Distanzrekord auf, der bis heute Bestand hat. Auch 2011, 2012, 2013 und 2014 setzte sich Audi-TDI-Power in Le Mans durch. 2014 feierte die Marke den 13. Sieg bei nur 16 Teilnahmen. „Vorsprung durch Technik“ beweist Audi auch bei der Energieeffizienz: In der gesamten TDI-Ära reduzierte Audi den Dieselverbrauch innerhalb eines Jahrzehnts um 46 Prozent.
Erster Hybridsieger in Le Mans
Mit dem ersten Sieg eines Hybrid-Rennwagens bei den 24 Stunden von Le Mans gelang Audi beim wichtigsten Langstrecken-Rennen der Welt 2012 eine weitere Pionierleistung. Dreimal in Folge (2012, 2013 und 2014) blieb der Audi R18 e-tron quattro in Le Mans ungeschlagen. Viele weitere Innovationen wie das Audi Laserlicht ergänzen die technischen Pionierleistungen. Fahrer- und Markentitel mit dem Hybrid-Sportwagen in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC 2012 und 2013 komplettieren die Bilanz der Sportwagen-Ära von Audi, die 2016 endete.
Drittes Standbein GT-Sport
Mit dem R8 LMS entwickelte Audi 2009 erstmals gezielt einen Rennwagen für den Einsatz im Kundensport. Der GT3-Sportwagen, der zu mehr als 50 Prozent aus Serienteilen bestehen soll, überzeugte auf Anhieb. Bis Ende 2016 hat Audi mehr als 200 Rennwagen an Kunden ausgeliefert. Im März 2015 präsentierte Audi die zweite Generation des erfolgreichen GT3-Sportwagens, der nur zwei Monate später das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewann. Bis heute gehen 35 Fahrer-Gesamttitel auf der ganzen Welt, neun Gesamtsiege bei 24-Stunden-Klassikern, etwa auf dem Nürburgring und in Spa-Francorchamps, sowie vier Erfolge bei 12-Stunden-Rennen auf das Konto des R8 LMS.
Auch in Zukunft Vorsprung durch Technik
Zur Saison 2017 präsentiert sich Audi Sport neu aufgestellt. Das Unternehmen wird nicht nur in der DTM an den Start gehen, sondern auch in zwei Sportarten, die erstmals zum Portfolio der Marke zählen. So unterstützt Audi das Rallycross-Team von Mattias Ekström, der 2016 die Fahrer- und die Teamwertung in der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft gewonnen hat. Ab der Saison 2016/2017 verstärkt Audi auch sein Engagement beim Formel-E-Team ABT Schaeffler Audi Sport. Darüber hinaus ist geplant, die Formel E zur Saison 2017/2018 zu einem werksseitigen Motorsport-Programm auszuweiten. Sie ist die erste Serie mit rein elektrisch angetriebenen Rennwagen.