Sorgt die Gigafactory von Tesla für eine Batterie-Verknappung?

Die Batterien werden bei Zulieferern wie Samsung, LG oder Murata so langsam knapp. Schuld an der Batterie-Verknappung könnte laut einem Bericht von etnews.com die Gigafactory von Tesla in der Wüste von Nevada sein. Alles zu dieser Story verraten wir in unseren News.

Wer richtig viele Elektroautos produzieren möchte, braucht auch jede Menge Akkus und Batterien. Und genau das könnte weltweit zu einer Batterie-Verknappung führen, denn die Gigafactory von Tesla soll laut einem Bericht vom koreanischen IT-Portal etnews.com einen Großteil der dafür benötigten Rohstoffe und Bauteile weltweit aufgekauft haben.

Das führt auch dazu, dass weltweit die zylindrischen Batterien knapp werden. Samsung SDI, LG Chemicals, Panasonic und Murata (vormals Sony) stellen derzeit mehr als 80 % des weltweiten Bedarfes an zylindrischen Batterien her. Dazu sagte ein Sprecher eines japanische Batterie-Händlers: „Es ist unmöglich, zylindrische Batterien in Japan zu bekommen und wir wurden bereits von Panasonic informiert, dass sie keine zylindrischen Batterien mehr verkaufen werden. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir keine Produkte von Samsung und LG mehr anbieten können und auch keine Produkte dieser beiden Firmen, die in China hergestellt werden.“

Tesla hat für seine Gigafactory vor allem bei Panasonic eingekauft, die nun wiederum die Anfragen anderer Unternehmen nicht mehr bedienen könnten und den heimischen japanischen Markt notgedrungen austrocknen lassen würden. Und weil die anderen Zulieferer den Markt ebenfalls nicht mehr ausreichend bedienen könnten, sind nun schon globale Konsequenzen zu spüren.

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Für bestimmte Komponenten im Non-IT-Bereich, im IT-Sektor, aber auch bei Elektroautos und bei Herstellern von Heimanwendungen treten immer wieder Lieferengpässe auf. Beispielhaft dafür seien derzeit die Flash-Speicher für Smartphones und Laptops. Wer seine Produkte herstellen und ausliefern möchte, muss also langfristig planen und seine benötigten Kapazitäten weit im Voraus einkaufen. Und genau das macht Tesla aber eben dem Bericht zufolge nicht.

Der kalifornische Tech-Gigant sitzt also buchstäblich auf den Komponenten, die gerade von anderen Herstellern so dringend benötigt werden. Tesla selbst kann sie aber gerade wegen der nur schleppend anlaufenden Produktion gar nicht nutzen. Ein Grund für das schlechte Anlaufen in der Gigafactory soll zum einen die mangelhafte Organisationsstruktur sein und zum anderen auch der Standort der Produktionsstätte in der Wüste von Nevada. Wer Arbeitnehmer hierher locken will, muss ihnen auch schon etwas bieten. Ein weiteres Problem soll der Vorsatz sein, die Fabrik komplett mit Strom aus erneuerbaren Energien zu betreiben.

Bilder: © Planet Labs, Inc.