Murata: „Vertrieb und Entwicklung eng mit den Automobil-Herstellern verzahnen“

Die meisten Automobile, die heutzutage die Produktionsbänder verlassen, verfügen über Systeme, mit dem sich die Smartphones ihrer Fahrer verbinden lassen. Nur ein Anfang, verglichen mit dem, was die Automobilindustrie in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf den Markt zu bringen gedenkt. Eine besondere Herausforderung des weiter zunehmenden Connectivity-Trends: Die Entwicklungszyklen der Telekommunikationsbranche sind deutlich kürzlich als die der Automobilbranche. Um dieses Delta nicht zu groß werden zu lassen, müssen OEM und ihre Partner noch enger zusammenarbeiten. Aus diesem Grund hat der japanische Elektrotechnik-Spezialist Murata zwei Büros in Bayern eröffnet.

Vor allem auf dem Smartphone- und Tablet-Markt mischt Murata seit Jahren mit. Nun wollen die Japaner ihre Erfahrungen ins Cockpit bringen und Lösungen für fahrzeuginterne Systeme von OEM und Tier-1-Zulieferern entwickeln. Dazu hat der Elektronikspezialist zunächst eigene Produktionssysteme geschaffen und will jetzt von München und Nürnberg aus die Zusammenarbeit mit den deutschen Automobilherstellern intensivieren.

Mitsuhiro Hoshii
Mitsuhiro Hoshii

Mitsuhiro Hoshii, Leiter der Produktentwicklung, Division für Kommunikationsmodule bei Murata Manufacturing: „Wir wollen in Deutschland Vertrieb und Entwicklung eng mit den Herstellern verzahnen. Als Standort für diese spezifische Aufgabe ist München gewählt worden. Im Hauptbüro für unser Automobilgeschäft in Nürnberg arbeiten wir verstärkt daran, auch hier zu den technologischen Trendsettern zu gehören.“

Im Bereich der Automobilproduktion decken die Murata-Kommunikationsmodule bereits die drei Felder Infotainment, Telematik und Fahrerassistenzsysteme ab. Infotainment und Fahrerassistenzsysteme seien dabei die Schwerpunkte der Weiterentwicklun bei den Japanern.

„Auf dem Weg zum Full-Service-Partner im Connected-Car-Markt gilt es für Murata, weitere Potenziale aus der Entwicklung, Herstellung und Lieferung von elektronischen Materialien, hochmodernen elektronischen Komponenten und multifunktionalen, hochkompakten Modulen zu erschließen, die gemeinsam mit dem Netzwerk die Beziehungen vertieft und im engmaschigen Informationsaustausch und offenen Dialog Produkte entstehen lässt, die die In-Car Connectivity auch weiterhin als das Innovationsfeld der Automobilindustrie darstellt“, so Hoshii.

Über Murata

Murata ist einer der größten Hersteller elektronischer Bauteile der Welt. Zu den Produkten gehören Widerstände, Kondensatoren, Spulen, Filter, Sensoren, Thermistoren, als auch fertige Baugruppenmodule, wie Funkmodule für Bluetooth oder WiFi und Spannungswandler (DC/DC-Wandler). Im Bereich von Oberflächenwellenfiltern (SAW-Filtern) hat Murata Elektronik, nach eigenen Angaben, einen Marktanteil von 35 Prozent. Das Unternehmen, das im Oktober 1944 von Murata Akira gegründet wurde, hat weltweit ca. 33.000 Mitarbeiter in über 40 Niederlassungen. 1981 wurde die deutsche Niederlassung Murata Elektronik GmbH gegründet.

Über Mitsuhiro Hoshii

Mitsuhiro Hoshii ist Leiter der Produktentwicklung, Division für Kommunikationsmodule, bei Murata Manufacturing. Nach seinem Eintritt bei Murata im Jahr 1986 war Hoshii für die Verwendung von Widerstandsmaterialien an Modulen verantwortlich. Erfahrung sammelte er im Ingenieurswesen von 1994 bis 2000, hauptsächlich in der Produktionstechnik. Von 2001 bis 2009 war Hoshii vorrangig für die Konzeption von Kommunikationsmodulen für Mobiltelefone verantwortlich. Von 2010 bis 2014 war er als Vertriebsingenieur für automobile Kommunikationsmodule tätig, bevor er seine derzeitige Position als Manager für Produktionstechnik in der Division für Kommunikationsmodule antrat.

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