Auf dem Genfer Autosalon war der Ferrari Enzo-Nachfolger einer der Stars. Der erste Ferrari mit Hybridantrieb kombiniert ein 800 PS starkes 6,2-Liter-V12-Aggregat mit einem Elektromotor, der 163 PS leisten soll. Die theoretisch annähernd 1.000 PS soll eine Bremsanlage von Ferrari-Ausrüster Brembo im Zaum halten. Zu diesem Zweck entwickelten die Italiener einen neuen Bremssattel mit der klingenden Bezeichnung „Extrema“. Nomen est omen.
Die Erkennungsmerkmale des neuen Bremssattels “Extrema” von Brembo sind eine aggressive und innovative Ästhetik, die sich durch eine wesentliche Reduzierung der ungefederten Masse auszeichnen (Brembo spricht von über über 3 kg) und auch ein besseres Gefühl am Pedal vermitteln soll.
Im Vergleich zur aktuellen Produktion wurde die Absorption laut Brembo-Angaben um ca. 10 Prozent optimiert. Der so entworfene Sattelkörper erlaube auch eine bessere Belüftung, was eine Temperaturreduzierung der Bremsflüssigkeit von über 30° C bewirken soll. Diese Daten basieren auf sorgfältig durchgeführten Tests auf der Rennstrecke von Fiorano.
Der vordere Bremssattel ist mit sechs Kolben ausgestattet. In den hinteren Bremssattel mit vier Kolben ist die elektrische Feststellbremse zum ersten Mal direkt integriert. Die Mechatronik, die unterschiedliche Disziplinen wie Mechanik, Elektronik und Informatik eng miteinander verknüpft, hat Brembo selbst entwickelt. Die neue elektronische Steuerzentrale und die Überwachungssoftware kontrollieren die Feststellbremse gemeinsam.
Die weiteren Features des „Extrema“-Bremssattels;
- Aufgrund der starken Drucklasten der Kolben auf die Bremsbeläge, sind die Bremssättel, um maximale Härte und minimale Verformung zu garantieren, aus einem Stück gefertigt, d.h. sie werden aus einem einzigen Block flüssigem Aluminium gegossen.
- Die vorderen Bremssättel haben sechs Kolben von unterschiedlichem Durchmesser, um gleichförmigen Abrieb der Bremsbeläge zu garantieren. Andernfalls würden die sich an einer Kante der Bremsscheibe schneller abnützen.
- Die hinteren Bremssättel sind mit vier Kolben unterschiedlichen Durchmessers ausgestattet. Die Kolben haben eine Thermoisolierung und sind in der Nähe des Auflageradius mit strahlenförmig angeordneten Löchern versehen, um die Hitzeübertragung an die Bremsflüssigkeit der Hydraulik minimal zu halten.
- Die Bremsbeläge sind von Brembo entworfen worden und ihr Abriebmaterial besteht aus eigens für diesen Zweck dosierten organischen Elementen, so dass sie im Zusammenspiel mit den CCM Karbonbremsscheiben von Brembo eine Garantie für Bestleistung bei der Bremsung sind.
- Die zum ersten Mal 2002 beim Ferrari Enzo präsentierten CCM Bremsscheiben ermöglichen im Vergleich zu herkömmlichen Gusseisenscheiben eine Gewichtsreduzierung von 50 Prozent. Dieser Vorteil bringt eine wesentliche Reduzierung der ungefederten Masse des Fahrzeugs mit sich, was zu einem exzellenten dynamischen Fahrverhalten und einem bemerkenswerten Fahrkomfort führt.
[Fotos, Video: Brembo]