Infotainment-Potenzial „Parkplatz Sharing“

Mit Voranschreiten der Vernetzung von Automobilen bieten sich Automobilherstellern zahlreiche neue Möglichkeiten, ihr Infotainment-Angebot sinnvoll zu erweitern. Neben der Anbindung von eher Entertainment-lastigen Angeboten wie Facebook, Twitter oder zuletzt auch Spotify, werden OEMs weiterhin auch ihre Informationsapplikationen ausbauen und weiterentwickeln müssen. Ein Ansatzpunkt ist das automatisierte „Parkplatz Sharing“.

Mercedes-Benz Tweet-Fleet

Vor allem in Metropolen und Großstädten ist Parkraum begrenzt. So wäre es also durchaus denkbar, dass Autos automatisch frei werdende oder belegte Parkplätze über eine Online-Verbindung an eine Parkplatz-Zentrale melden – im Social-Network-deutsch: „sharen“. Dies kann eine unabhängige Meldestelle sein, eine OEM-gesteuerte oder eine von einem Konsortium betreute Parkplatz-Sharing-Zentrale.

Einige OEMs haben das Potenzial bereits erkannt und informieren, wie etwa BMW über sein ConnectedDrive-System, über die Anzahl freier Parkplätze in Parkhäusern. Mercedes-Benz ging für ein kleines, eintägiges Experiment deutlich weiter: die Werbeagentur Jung von Matt entwickelte ein System, das über freie Parkplätze via Twitter informierte. Dafür wurde das Armaturenbrett einer Mercedes B-Klasse abgefilmt. Immer dann, wenn der Merdedes-Benz-Parkassistent eine Lücke am Straßenrand erkannte, wurde das System per Bilderkennung aktiviert, das dann über ein ergänzendes GPS-Modul den Standort bei Twitter mit einem eigenen Tweet veröffentlichte. Was sich beim ersten Moment eher hemdsärmelig und gefrickelt liest, zeigt doch das Potenzial auf. Zumindest wäre es möglich, das umständliche System deutlich eleganter über das Mercedes-Benz Infotainmentsystem Comand-Online zu realisieren.

Einen etwas anderen, nicht weniger spannenden Ansatz verfolgt Robert Mittl mit seinem Online-Dienst „Parkplace.de„, bei dem das „Sharing“ tatsächlich physisch stattfindet. Das Böblinger Unternehmen hat sich auf die Vermittlung von privaten Parkplätzen spezialisiert. Auf dem Portal können Interessierte ihren Parkplatz zeitweise oder vorübergehend vermieten oder Parkplatz-Gesuche aufgeben – entweder zeitlich begrenzt oder unbegrenzt, wenn der Parkplatz generell nicht gebraucht wird.

[Bild, Video: Daimler-Blog]

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