Weiterentwicklung der Brennstoffzelle zur Serienreife – OEM setzen auf strategische Kooperationen: eine Übersicht

Von Kritikern schon mehrfach für tot erklärt, erfährt die Brennstoffzellentechnologie in diesem Jahr einen vorsichtigen Höhenflug. Doch klar scheint: die Weiterentwicklung der Brennstoffzelle zur Serienreife wird nur über strategische Kooperationen gelingen. Zahlreiche Zusammenschlüsse sollen eine Serienfertigung innerhalb der nächsten Jahre ermöglichen.

BMW und Toyota

Toyota Brennstoffzellen-Auto
Das für 2015 angekündigte Brennstoffzellen-Auto von Toyota soll eine Reichweite von 480 Kilometern haben
BMW und die Toyota Motor Corporation (TMC) unterzeichneten Ende Januar 2013 einen Vertrag zur gemeinsamen Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie, sowie zur gemeinsamen Forschung und Entwicklung von Leichtbau-Technologien. Aus Sicht der beiden Unternehmen ist die Brennstoffzellentechnologie eine wesentliche Voraussetzung, um Null Emissionen zu erreichen. Die BMW Group und TMC werden gemeinsam ein grundlegendes Brennstoffzellen-Fahrzeugsystem entwickeln, das auch die Bereiche Wasserstofftank, Motor und Batterie umfasst. Die Entwicklung soll 2020 abgeschlossen sein. BMW und Toyota wollen für die Entwicklung der Wasserstoff-Infrastruktur gemeinsame Codes und Standards entwickeln, die für die weitere Verbreitung von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen-Technologie erforderlich sind.

Daimler, Renault-Nissan und Ford

Wenige Tage nach der Erweiterung der Kooperation von BMW und Toyota konterte die Daimler AG. Die verkündete Kooperation von Daimler, Renault-Nissan und Ford soll nichts anderes die Kommerzialisierung der Brennstoffzellenfahrzeugtechnologie weiter vorantreiben. Ziel der Zusammenarbeit ist es, gemeinschaftlich ein Brennstoffzellensystem zu entwickeln und dabei gleichzeitig die Entwicklungskosten zu senken. Alle drei Partner werden entsprechend zu gleichen Teilen in dieses Projekt investieren. Dank einer höchstmöglichen Vereinheitlichung der Entwicklung sowie einem hohen Produktionsvolumen und den damit verbundenen Skaleneffekten, soll „der Weg für die Einführung des weltweit ersten wettbewerbsfähigen Brennstoffzellenfahrzeugs in 2017 geebnet“ sein…

Volkswagen und Ballard

Zur Weiterentwicklung der Brennstoffzellentechnologie hat sich VW mit Ballard Power Systems zusammengetan. Ballard-Ingenieure sollen wichtige Bereiche des VW HyMotion-Programms weiterentwickeln. Die Zusammenarbeit ist zunächst auf vier Jahre beschränkt, kann aber um zwei weitere Jahre verlängert werden. Das Investitionsvolumen soll laut Ballard zwischen 44 und 74 Mio Euro betragen.

GM und Honda

Anfang Juli 2013 haben die beiden OEM GM und Honda die Unterzeichnung eines langfristigen Rahmenvertrags zur gemeinsamen Entwicklung der nächsten Generation von Brennstoffzellen und Wasserstoff-Speichertechnologien bis zum Jahr 2020 bekannt gegeben. Von der Zusammenarbeit versprechen sich beide Seiten Vorteile durch den Erfahrungsaustausch, Skaleneffekte sowie gemeinsame Beschaffungsstrategien. GM und Honda planen zudem die Kooperation mit verschiedenen Interessensgruppen, um den Aufbau einer Infrastruktur zur Betankung voranzutreiben. Sie ist entscheidend für den Durchbruch von Brennstoffzellenfahrzeugen und deren Akzeptanz seitens der Verbraucher.

Toyota, Honda, Hyundai und Nissan

Im Herbst 2012 unterzeichneten Toyota, Honda, Hyundai und Nissan sowie verschiedenen Organisationen in Skandinavien und Island ein „Memorandum of Unterstanding“ (MoU) zur Markteinführung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen (FCEV) unterzeichnet. Ziel der Zusammenarbeit ist ein Dialog zwischen den beteiligen öffentlichen Institutionen und privaten Unternehmen in Norwegen, Schweden, Island und Dänemark, der die notwendigen Finanz- und Unterstützungsmaßnahmen eruieren und den Aufbau eines Netzes von Wasserstofftankstellen von 2014 bis 2017 unterstützen soll.

[Foto: Toyota]

 

 

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